An sechs Standorten im Stadtgebiet sollen in zwei Stufen insgesamt 124 Fahrradboxen installiert und in Betrieb genommen werden.
In der ersten Stufe wurden als Pilotanlagen die Standorte Benrath
Bahnhof mit 17 Boxen und Eller-Süd S mit 12 Boxen versehen. Das sind zunächst
29 Boxen. Am vergangenen Mittwoch wurden die ersten Fahrradboxen am Benrather Bahnhofoffiziell
in Betrieb genommen und die Anlage an Armin Weiß, den Prokuristen der
Zukunftswerkstatt Düsseldorf als Betreiber, übergeben.
Nach Auswertung der Anlaufphase der
Pilotanlagen und Abschluss der weiteren Planungen sollen auch an den Standorten
Angermund S (32 Boxen), Flughafen Bahnhof (40 Boxen), Hellerhof S (10 Boxen) und Hamm S (13 Boxen - nach Fertigstellung
der DB Umbauarbeiten) die neuen Fahrradboxen realisiert werden.
Bei den neuen Fahrradboxen
handelt es sich um Bike-and-Ride-Anlagen, die zum Zwecke der Verknüpfung von
Öffentlichem Personennahverkehr, Schienenpersonennahverkehr der Bahn und
Fahrrad geschaffen wurden. Zur einwandfreien Funktionsfähigkeit mussten vorab
die Flächen baulich eben hergestellt und für das elektronische Schließsystem
ein Stromanschluss geschaffen werden. In Benrath befinden sich die
Fahrradboxen auf einer städtischen Fläche mit einer relativ nahen öffentlichen
Stromversorgung.
Die Fahrradboxen werden von der
Radstation Düsseldorf betrieben, einem Betrieb der Zukunftswerkstadt Düsseldorf
(ZWD). Als Unternehmen der Sozialwirtschaft bietet die ZWD Langzeitarbeitslosen
in eigenen Zweckbetrieben wie der Radstation die Möglichkeit, ihre Chancen auf einen
Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. "Wir freuen uns, dass uns
die Stadt Düsseldorf mit der Betreuung der Radboxen beauftragt hat", so
Armin Weiß, Prokurist der ZWD. Der Zugang zu den Boxen erfolgt über ein
elektronisches Schließsystem mittels Chipkarte (ISIGO). Wer die Boxen nutzen
will, erhält bei der Radstation am Hauptbahnhof gegen Vorlage des
Personalausweises sowie eines Pfands von 20 Euro eine Chipkarte. Diese wird
nach Entrichtung des Benutzungsentgelts für die gewünschte Nutzungsdauer
aufgeladen. Die Vermietung der Boxen ist tageweise, monatsweise oder für ein
ganzes Jahr zu einem Benutzungsentgelt von 0,80 Euro/Tag (Mindestgebühr), 8 Euro/Monat
oder 80 Euro/Jahr vorgesehen.
Das elektronische Schließsystem ISIGO
ist ein offenes System, welches vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr entwickelt wurde
und daher auch schon in einzelnen anderen Städten in NRW, wie zum Beispiel in
Essen und Duisburg eingesetzt wird. Neben der ISIGO-Chipkarte plant der VRR
zukünftig noch die Nutzung durchein E-Ticket. Das elektronische Schließsystem
ermöglicht per Fernübertragung eine Belegungskontrolle durch den Betreiber ZWD;
es wird z. B. angezeigt, ob die Boxentür offen oder geschlossen ist.
Ein Nutzerwechsel kann per
Datenfernübertragung der Anlage vor Ort mitgeteilt werden, so kann er
schnellstens und damit kundenfreundlich durchgeführt werden. Durch das Codekartensystem
entfallen übliche Schließzylinder oder Kartenschlitze und damit auch die
Möglichkeit, diese beispielsweise durch Verstopfung mit Kaugummi unbenutzbar zu
machen.
Zur äußeren Gestaltung der neuen
Fahrradboxen wurde ein für die Stadt Düsseldorf passendes Design entwickelt,
welches unter anderen bekannte Düsseldorfer Sehenswürdigkeiten darstellt und
als rote Folie auf die grauen Boxen aufgetragen wird.
Die Kosten der bereits 29 installierten
Fahrradboxen betragen rund 132.000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für
die eigentlichen Boxen, die Folienbeklebung, die Herstellung der
Stromanschlüsse und die bauliche Vorbereitung der Aufstellfläche. Der Verkehrsverbund
Rhein- Ruhr gewährt pro Fahrradbox einen Zuschuss in Höhe von 1.500 Euro.