S-KLASSE FÜR DEN OB UND GEBÜHRENERHÖHUNG FÜR KITS



Der Jugendhilfeausschuss hat die Erhöhung des Verpflegungsgeldes für die 103 städtischen Kitas beschlossen: 12 Euro pro Monat ab 2014. Von dieser Entscheidung sind rund 6500 Kinder und deren Familien betroffen. Die Gebührenerhöhung soll nur der Kostendeckung dienen. Einer Verbesserung der Qualität wird damit nicht erreicht.

FREIE WÄHLER-Ratsfrau Chomicha El Fassi: „Es wird ungeheuer viel Geld für Vorzeigeprojekte wie den Kö-Bogen ausgegeben. Da mutet es schon merkwürdig an, dass jetzt bei der KITA-Verpflegung Kostendeckung der Maßstab sein soll. Wir tragen diese Gebührenerhöhung nicht mit. "Statt die Qualität zu erhöhen, erhöht die Stadt die Gebühren. Das ist doch absurd. Wir wollen auf Dauer gar keine Beiträge für die Kitas. Düsseldorf kann sich beitragsfreie Kitas leisten. Düsseldorf und seine Steuerzahler können sich ja auch einen Oberbürgermeister leisten, der sich in der neuesten Mercedes S-Klasse durch Düsseldorf bewegt und größere Wege in der First Class fliegt. Da gewinnt man den Eindruck, dass hier das richtige Maß abhanden gekommen ist“, so Chomicha El Fassi.

Bezirksvertreter Peter Ries ist Mitglied der Ratsfraktion und sitzt für sie im Ordnungs- und Verkehrsausschuss, mein dazu: „Es ist nicht nachzuvollziehen, dass der Jugendhilfeausschuss mehrheitlich beschlossen hat, den Kindern die Mahlzeiten von derzeit 58 Euro auf 70 Euro zu verteuern, denn so gut sei die Verpflegung, die die Eltern bezahlen müssen, in den KITAS nicht.“

Rückschritt in der Kinder- und Jugendpolitik

Mit einer Verteuerung wird sich dieser Missstand fortsetzen. Eltern, die es sich bisher leisten konnten, ihren Kindern eine Mahlzeit zu spendieren, klagten zudem immer wieder, dass die Qualität des Essens sehr unzureichend sei.

„Wenn man nun die bestehende „Qualität“ beibehalten wolle, sei eine Erhöhung der Verpflegungskosten vollkommen daneben. Zwar kostet die Verpflegung für finanzschwache Eltern, die Anspruch auf Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket haben, weiterhin 16 Euro, dass rechtfertigt jedoch nicht die immer wieder diskutierte unzureichende Qualität des Essens“.

„Ich halte die Erhöhung auf Kosten der Kinder für einen weiteren Rückschritt in der Kinder- und Jugendpolitik. Kinder sind auch angesichts des demografischen Wandels für die Gestaltung unserer Zukunft ein wichtigster Faktor. Daher ist es wichtig, sie zu fördern und sie nicht zu Bittstellern zu machen“, so Ries.

INFO:

Ab 2014 wird das Verpflegungsentgelt um 20 Prozent erhöht und in den darauf folgenden fünf Jahren will die Stadt die Stadt die Beiträge weiter anheben. So sollen die Beiträge ab August 2015 bis 2020 um einen weiteren Euro pro Jahr erhöht werden.