Harriet Bruce-Annan mit einem Schützling. |
Die Ratsfraktion der FREIEN WÄHLER
Düsseldorf hat Harriet Bruce-Annan eingeladen, an einer gesonderten Fraktionssitzung
teilzunehmen, um dort Ihre Arbeit, Ziele und weitere Projekte vorzustellen. „Gleichzeitig wollen wir aber auch Frau Bruce-Annan
weiteren Mut und Auftrieb für ihre überaus wichtige Integrationsarbeit in
dieser Stadt geben und ihre Organisation besser kennenlernen“, sagte der
Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion, Dr. W. Klaus Kirchner in seiner Eröffnungsrede.
Kirchner weiter: „Die wohl „berühmteste Toilettenfrau
Deutschlands“ , liebevoll auch „afrikanischer Engel“ genannt, hat all ihre
Ersparnisse und Trinkgelder, die sie als Toiletten- und Putzfrau verdiente,
dafür verwendet, den Kindern aus den Slums in der Stadt Accra, Bukom (Ghana) ein
Zuhause zu schaffen und ihnen eine Schulausbildung zu ermöglichen. Damit
schaffte sie es, diesen Kindern eine dauerhafte Zukunftsperspektive zu geben“.
Im Juni absolvierten sieben
African Angel Kinder ihre „Mittlere Reife“, sie schlossen die
Senior-High-School Vision Interlectuel erfolgreich ab und dürfen ab Herbst ein
College besuchen. Auf diesen Colleges werden die jungen Leute innerhalb der nächsten
3 Jahre auf ihr „Abitur“ vorbereitet werden. Für die Sieben beginnt also bald
ein neuer Lebensabschnitt.
1990 kam die streng gläubige Christin
und Inhaberin eines deutschen Passes als studierte Computerprogrammiererin mit Ihrem
Mann nach Deutschland, weil er ihr eine bessere Ausbildung versprach. Doch
statt dessen gab es immer wieder Prügel. "Als ich es nicht mehr aushielt, floh ich
ins Frauenhaus und suchte mir einen Job als Altenpflegerin, dann als Toilettenfrau
auf der Messe Düsseldorf und später in einer Altstadtkneipe. Ich lebte in einer
winzigen Sozialwohnung und arbeitete fast rund um die Uhr. Jeden Pfennig/Cent legte
ich auf die Seite und sparte mir mein Essen vom Munde ab."
Harriet Bruce-Annan mit Ratsherr Dr. W. Klaus Kirchner |
"Als ich 5000 Euro beisammen hatte,
reiste ich nach Ghana und mietete erst einmal ein Haus für „meine Kinder. Das
war der Anfang von African Angel e.V". „Es schmerzt
mich, wenn ich sehe, wie viele Kinder auf der Straße namenlos verhungern und dass
die afrikanische Regierung das Geld lieber für Prestigeobjekte und Militär ausgibt
statt es in die Bildung ihres Volkes zu investieren, damit es ein besseres
Leben führen kann“, sagte Bruce-Annan in ihrer 45-Minütigen beeindruckenden
Dankesrede. Anschließend wurde ein Film vom ARD über die Arbeit und die bereits
erzielten Erfolge des von Harriet Bruce- Annan 2002 gegründeten Vereins „African
Angel“ gezeigt.
Der Verlag Bastei Lübbe publizierte 2009
ihr Buch „African Angel: Mit 50 Cent die Welt verändern“. (ISBN
978-3-7857-2384-5.) Darin berichtet Bruce-Annan über ihr
Schicksal und ihre Arbeit. Die Stadt Bürstadt verlieh ihr 2010 den Courage-Orden.
2011 wurde sie bei einer Gala in Berlin von der Zeitschrift Bild der
Frau zur „Heldin des Alltags“ gekürt und mit einem Preisgeld - gestiftet
von Jacobs Krönung - von 30.000 Euro ausgezeichnet. Anlässlich des Weltfrauentags
2013 verlieh ihr Bundespräsident Joachim Gauck das Verdienstkreuz
am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Heute werden in 3 Häusern etwa 100
Mädchen und Jungen von „African Angel“ liebevoll betreut. Ein weiteres Internat
befindet sich bereits in Bau. Die Kinder erhalten dadurch ein Dach über den
Kopf und ihnen wird ein Schulbesuch ermöglicht.
„Wir fühlen uns der großartigen Leistung
dieser außergewöhnlichen Frau eng verbunden. Sie ist in der Lage Menschen für
gute Taten zu inspirieren; mit Recht kann man sie als „afrikanischer Engel“
bezeichnen. Harriet Bruce-Annan hatte eine Vision, daraus wurden Taten. Wir dürfen
zwar keine Orden verleihen, aber wir können Sie ehren und werden zumindest auf
unser heutiges Sitzungsgeld verzichten, um es Ihrer großartigen Sache zukommen
lassen“, sagte Kirchner. Zum Schluss gab es für Harriet Bruce-Annan
stehende Ovationen und einen dicken Blumenstrauß. Wer wollte, hatte die Gelegenheit,
das Buch „African Angel: Mit 50 Cent die Welt verändern“ und einer Widmung zu erwerben.
7 African Angel Kinder haben die Senior-Highschool abgeschlossen und werden ins College wechseln. |
Anmerkung:
Die Stadt Düsseldorf hatt offenbar keine
institutionalisierte Möglichkeit, Bürger und Bürgerinnen öffentlich
hervorzuheben, denen von dritter Seite hohe Auszeichnungen wie Orden,
wissenschaftliche Preise etc. verliehen wurden. Dies wurde besonders deutlich,
nachdem die in Düsseldorf lebende Ghanaerin Harriet Bruce-Annan von
Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden
war. Es fand sich nach Angaben der Stadt bisher keine Möglichkeit, Frau
Bruce-Annan in Düsseldorf eine Ehrung durch die Stadt zuteil werden zu lassen. Eine entsprechende Anfrage der Ratsfraktion FREIE WÄHLER wurde mit formalen
Begründungen seitens der Stadt abschlägig beschieden. Ein kürzlich dem Rat
vorgelegter Antrag der FREIEN WÄHLER zu diesem Thema fand ebenfalls keine
Mehrheit unter den Ratsmitgliedern. Der Antrag war auch mit der Hoffnung
verbunden, dass dadurch auch in Düsseldorf gelingt, was dem Oberbürgermeister
von Köln möglich war, nämlich Frau Bruce-Annan eine öffentliche Ehrung zuteil
werden zu lassen.
Kurz und bündig:
Name: Harriet Dansowaa Bruce-Annan, geb:
Ani-Agyei
Kindheitstraum: Den armen Kindern aus Bukom zu helfen!
Lieblingsbuch in der Kindheit: Kinderbibel
Lieblingsbuch heute: Die Bibel
Lieblingslied: Greatest Love of All von Whitney Houston
Worauf ich stolz bin: Dass schon 100 Kinder aus Bukom eine Perspektive für ihre Zukunft in Afrika haben
Größte Herausforderung: Den weiteren Zehntausenden Kindern zu helfen, die sonst keine Chance haben!
Erster Job: Computer-Operator in einer deutschen Firma in Accra
Wen ich bewundere: Mutter Theresa
Inspiration: Das neue Selbstvertrauen unserer Heimkinder und mein Glaube
Kindheitstraum: Den armen Kindern aus Bukom zu helfen!
Lieblingsbuch in der Kindheit: Kinderbibel
Lieblingsbuch heute: Die Bibel
Lieblingslied: Greatest Love of All von Whitney Houston
Worauf ich stolz bin: Dass schon 100 Kinder aus Bukom eine Perspektive für ihre Zukunft in Afrika haben
Größte Herausforderung: Den weiteren Zehntausenden Kindern zu helfen, die sonst keine Chance haben!
Erster Job: Computer-Operator in einer deutschen Firma in Accra
Wen ich bewundere: Mutter Theresa
Inspiration: Das neue Selbstvertrauen unserer Heimkinder und mein Glaube