Ehrenamtskarte - Es geht lediglich um eine Anerkennung





Petition zur Einführung der Ehrenamtskarte NRW für Düsseldorf

Staatssekretär Bernd Neuendorf (l.), Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz (r.) mit der ältesten und der jüngsten Empfängerin der Ehrenamtskarte Dr. Margarete Streitlein-Habekost und Maureen Scharmentke (Mitte). Foto: Stadt Bochum Foto: Stadt Bochum




Das Ehrenamt hat in allen Zeiten einen wichtigen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Ohne die ehrenamtlichen Kräfte wären viele soziale, sportliche und kulturelle Standards in Zukunft nicht leistbar.

Über 180 Kommunen sind ebenfalls der Meinung und haben daher die "Ehrenamtskarte" eingeführt. Leider gibt es sie bisher noch nicht in unserer Landeshauptstadt. Daher habe ich für die Ratsfraktion eine Petition gestartet, dass der Rat beschließen möge, diese auch für Düsseldorf einzuführen.

In NRW engagieren sich über 5 Millionen Ehrenamtliche (23 Mio in Deutschland). Seit 2008 wird die Karte in Kooperation mit der Landesregierung herausgegeben. Menschen, die sich in besonderem zeitlichem Umfang - mindestens seit zwei Jahren mit fünf Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden pro Jahr - für das Gemeinwohl engagieren, können mit der Karte die Angebote öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen vergünstigt nutzen.

Es geht hier nicht um eine finanzielle Entlohnung, denn Ehrenamt soll ja kostenlos bleiben, sondern es geht lediglich um eine Anerkennung! Das, was Ehrenamtliche tagtäglich an unzähligen Orten wie z.B. in Heimat-, Sport- und Bürgervereinen, in Kultur Einrichtungen, Freiwillige Feuerwehr, Krankenhäusern, Gemeindedienste, Kirchen, Kindergärten und unzähligen anderen Institutionen an Arbeitsstunden ableisten, ist kaum zu beziffern; die Einsparung für den Staat und Steuerzahler an Löhne und Gehälter bewegt sich jedoch im Milliardenbereich. Ihr Einsatz für Kinder, Kranke und alte Menschen ist daher für unsere Gesellschaft sehr wertvoll und im wahrsten Sinne des Wortes – unbezahlbar.

Zukünftig wird unsere Gesellschaft - nicht zuletzt - wegen des demografischen Wandels und der damit verbundenen immer älter werdenden Menschen noch erheblich mehr ehrenamtliches Engagement benötigen. Für die Kommunen sollte dies Grund genug sein, dafür Sorge zu tragen, dass uns zumindest die bis dahin verbliebenen ehrenamtlich engagierten Menschen nicht wegbrechen. Genau deswegen ist die Würdigung ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürger immens wichtig und muss zumindest im Rahmen einer sichtbaren Auszeichnung honoriert werden.

Die Ehrenamtskarte für Düsseldorf ist bereits in über 180 Kommunen eingeführt worden; darunter befinden sich sogar verschuldete Kommunen mit Nothaushalten. Warum nicht auch in der vermeintlich noch schuldenfreien Landeshauptstadt Düsseldorf? Oder sollte man sagen: in der Bambi-, Sport-, Messe- und Mode-Stadt, die sich zudem auch noch „Soziale Stadt Düsseldorf“ nennt?

Die Petition - die im Rahmen eines Ratsantrages an den Oberbürgermeister übergeben werden soll, ist hier aufrufbar: https://www.openpetition.de/petition/online/einfuehrung-der-ehrenamtskarte-nordrhein-westfalen-inder-stadt-duesseldorf

In der Kommune müssen die Voraussetzungen für die Einführung der Ehrenamtskarte geschaffen werden. Zum einen drückt sich der politische Wille in Form eines Ratsbeschlusses aus, zum anderen muss die Verwaltung bereit sein, die erforderlichen Arbeiten zu leisten. Es ist aber auch möglich, dass die Trägerorganisationen sich um die Verteilung der Ehrenamtskarten kümmern, um die Verwaltungskosten zu begrenzen. Über 180 Kommunen scheuen diesen Aufwand nicht, da die Ehrenamtskarte für die Kommune auch ein öffentlichkeitswirksam- und imageförderndes Projekt darstellt.



Wer kann die Ehrenamtskarte bekommen?  


Eine Ehrenamtskarte erhält, wer mindestens fünf Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden pro Jahr ehrenamtlich ohne Vergütung oder pauschale Aufwandsentschädigung nachweislich tätig ist. Es spielt keine Rolle, in welchem Bereich das Engagement erbracht wird. Auch können Tätigkeiten bei verschiedenen Organisationen zusammengerechnet werden, um die Anforderung eines mindestens fünfstündigen Engagements pro Woche zu erfüllen.
 

Was ist die Ehrenamtskarte? http://www.ehrensache.nrw.de/faq/index.php

Bild oben:
Für den 5. September 2013 hatten Frau Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Staatssekretär Bernd Neuendorf vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen zur feierlichen Erstausgabe der Ehrenamtskarte ins Bochumer Rathaus eingeladen. 118 Bochumer Bürgerinnen und Bürger hatten einen Antrag auf Ausstellung einer Ehrenamtskarte NRW gestellt. „Die Stadt Bochum legt sehr viel Wert auf ehrenamtliche Arbeit", so Oberbürgermeisterin Dr. Scholz 

In der Vergangenheit wurde die Einführung der Ehrenamtskarte für Düsseldorf im Rat abgelehnt. Gründe waren stets, dass der Aufwand zu hoch sei und man, um Anträge zu bearbeiten, Karten auszustellen und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, eine halbe Vollzeitstelle einrichten müsste. "Darüber hinaus gebe es den Düsselpass und Vergünstigungen für einkommensschwache Familien", hieß es. Hier Geht es aber weder um den Düsselpass noch um einkommensschwache Familien. Hier geht es um die Anerkennung und Würdigung des Ehrenamtes!